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    project: TEXTPORTRAIT
     
 
   

1770 days Internet Art Project “TEXT PORTRAIT“ [ English Version ]

Am 22. August 2006 startete das erste und bis heute einzige Kunstprojekt, das sich ausschließlich mit der weltweiten, globalen Vernetzung, dem Internet und der damit zusammenhängenden medialen Bestandteile auseinandersetzt.


Visuelle Darstellung
Textportrait in visueller Darstellung ist aus Texten (Internet) und Fotografien untrennbar zusammengefügt und damit zu einem lesbaren Portrait eingefroren. Das Schriftbild weiß auf schwarz bezieht sich auf den DOS Eingabemodus (Visuell). So entstand 2002 aus der Textvorlage: Wikipedia „David Beckham“ und dessen Portraitfoto eines der ersten Textportraits.


DOS Eingabemodus


Text-Foto-Symbiose


Wikipedia: David Beckham


Öffentlicher Raum
Da sich zu dieser Zeit (2002/2003) das Internet in einem neuartigen Entwicklungsprozess hinsichtlich der Suchfunktionen befand, war an ausschließlich digitaler Präsentationen im Netz nicht zu denken. So wurden die ersten Textportraits auf Plakatwänden ortsbezogen ausgestellt und es konnte so zumindest dem öffentlichen Charakter dieser Arbeit entsprochen werden.

Spätere Ausstellungen an historischen Orten, wie dem Ground Zero, New York sowie in Schaufenstern von Straßencafes, U-Bahn-Haltestellen etc. folgten. “Es gibt keinen Ort, an dem man Kunst nicht präsentieren könnte“ (Ralph Ueltzhoeffer 2008).


Suchmaschine GOOGLE
Erst als die Künstlerin Laura Maria May sich 2004-2005 der Thematik der Internetsuchfunktionen (Google-Such-Algorithmus) angenommen hatte konnte mit Hilfe von Internetexperten hinsichtlich Suchmaschinenplatzierungen (Seitenzugriffe) über das Erstellen erster Kunstprojektseiten nachgedacht werden.

Patrick Bernau von der F.A.Z. schreibt dazu: (Auszug)


“Alle wollen Google überlisten“
„Den ersten Eindruck von einem anderen Menschen gewinnt man ja nur noch selten persönlich. Zehn Jahre nach der Gründung von Google hat es sich bei vielen Menschen durchgesetzt, dass sie den Namen von neuen Bekannten oder neuen Geschäftspartnern erst einmal googeln - noch bevor sie mit dem anderen telefonieren oder ihn von Angesicht zu Angesicht sehen. Höchste Zeit also, dass ich mir ansehe, was Google über mich ausspuckt. […]“


Internetinformationen aus Wahrheit und Lügen
Eines der wichtigsten Bausteine des Kunstprojektes prognostiziert die Tatsache, dass kein fehlerhaftes Produkt nachweislich so stark frequentiert wird wie das Internet als uneingeschränktes Informationsmedium. Somit sind die visuell erstellten Textportraits analog der Internetvorgaben (Content) innerhalb des Projektes zum Teil mit Falschinformationen erstellt, was diesem weiterführenden künstlerischen Gedanken voll und ganz entspricht.


Albrecht Ude von DIE ZEIT, 31.01.2008 Nr. 06 beschreibt dieses Phänomen folgendermaßen: (Auszug)

„Das Internet ist ein Geschenk für die Demokratie. Nirgendwo gibt es weniger finanzielle, technische und politische Hürden, seine Meinung zu publizieren. Andererseits greifen im Internet nicht die Qualitätskontrollen, die bei Printmedien üblich sind. Es gibt oft weder Lektorat noch Redaktion, die Möglichkeit der Anonymität begünstigt Missbrauch. Doch viel zu viele Surfer nehmen immer noch alles für bare Münze, was sie in ihrem Browserfenster lesen [...]“


Ziel der Arbeit TEXTPORTRAIT im Internet
Besteht die Möglichkeit, ein globales Medium wie das Internet mit all seinen unterschiedlichen Facetten einem künstlerischen Gedanken zu unterwerfen und es damit aus den Fesseln eines einfachen Informations- und Verkaufsmediums zu lösen? Kann das Internet selbst zu Kunst werden, indem es sich selbst repräsentiert?

Mit großer Sicherheit ist das Internet ein ziemlich genauer Spiegel unserer Gesellschaft und wäre somit prädestiniert, den künstlerischen Gedanken zu nähren. Das globale Gedächtnis wird in Abhängigkeit gesuchter und gefundener Informationen zukünftig größeren Raum einnehmen und somit unser aller Leben verändern.

FOCUS-Autorin Andrea König: “Globale Menschenschau“ (Auszug)

„Die Internetpersonensuche steht hoch im Kurs: Jede Minute tippen Surfer weltweit 1,4 Millionen Anfragen ein, hat ein US-Marktforschungsinstitut herausgefunden. Allein Marktführer Google registrierte im August 2008 mehr als 37 Milliarden Suchbefehle. Jede dritte Recherche beziehe sich auf Personen, behaupten die Betreiber von Spock.com. […]“


Wer bin ich - was bin ich
Wer über Suchmaschinen nach Informationen gezielt sucht, dem ist es vielleicht schon begegnet: Das unübersichtliche und nur schwer nachvollziehbare Konstrukt der Suchfunktionen im Internet.

Was gefunden werden soll wird gefunden. Aber ist es auch das, was ich wirklich gesucht habe?

Und stimmt das Bild mit dem Text wirklich überein…?
Was macht mein Name hier eigentlich…?

TEXTPORTRAIT… Text Portrait…
ein Internet-Kunstprojekt von Laura Maria May und Ralph Ueltzhoeffer



März 2009

 

Sammlung von Pressetexten - 2005/06/07/08

 

Wenn das Portrait einer Person mehr als eine visuelle Wahrnehmung widerspiegelt.


Ein Portrait sollte die Aufgabe erfüllen, neben der Darstellung körperlicher Ähnlichkeit auch das Wesen bzw. die Persönlichkeit der portraitierten Person zum Ausdruck zu bringen. So finden wir einen Auszug für die Definition „Portrait“ im Lexikon (Internet: Wikipedia). Was, wenn es weit über dieses Ziel hinaus geht?

Wenn das Portrait nicht nur visuelle Ähnlichkeiten aufweist, sondern sich im umgekehrten Sinne stärker der portraitierten Person nähert und diese Ähnlichkeit in Form einer Biografie wiedergibt, unmissverständlich und untrennbar in Schrift und Bild verbunden?

Der Künstler Ralph Ueltzhoeffer beschäftigt sich bei seinen „Textportraits“ mit der Frage, in wie weit Privatsphäre und Öffentlichkeit einander zugängig sind. Vor allem das Medium Internet mit all seinen unterschiedlichen Facetten reflektiert sich in seiner Arbeit. Ohne das Internet gäbe es diese Portraitkunst nicht! So konnte 2008 während des US Wahlkampfes ein Textportrait von Barack Obama über Suchmaschinen wie Google und Yahoo unter Millionen von Fotografien zeitweise auf den vorderen Rängen gefunden werden.

Textportrait ist keine private Kunst, es bedient sich der öffentlichen Person und der Öffentlichkeit. Ausstellungen, zum Teil weit ab von Kunstinstitutionen in Schaufenstern und auf Plakatwänden, an ganz unterschiedlichen Orten, nehmen so gezielt Raum in der breiten Öffentlichkeit ein.

Ralph Ueltzhoeffer wurde 1966 in Mannheim geboren und studierte zwischen 1996 und 2002 an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.
Bereits während seines Studiums konzentrierte er seine Arbeit auf die Portraitkunst. Eines der ersten Textportraits, u.a. von David Beckham, entstand zwischen 2002 und 2003.

Der über viele Jahre befreundeten Künstlerin Laura Maria May verdankt er, dass die Textportraits ihren Weg an die Öffentlichkeit gefunden haben. Sie konnte den prominenten Fußballstar David Beckham 2004 - 2005 für einige Projekte gewinnen. Musiker wie Xavier Naidoo, untrennbar mit der Stadt Mannheim verbunden, wurden als Textportrait direkt in den Straßen Mannheims auf Plakatwänden ausgestellt. Die portraitierte Person, ihre Biografie, untrennbare Orte und Begebenheiten geben dem Textportrait eine Informationskraft, die weit über den künstlerischen Gedanken hinaus geht, und machen daraus ein erstzunehmendes Politikum unserer Zeit.


Dezember 2008, Bernd Lindemann

 


Sichtbar (A.K. Simmel)

Sichtbar - ist es nicht vielmehr so, dass wir tagtäglich einer ständigen Portraitierung ausgesetzt sind? In der U-Bahn, auf größeren Plätzen, Bahnhöfen, so manchen öffentlichen und privaten Einrichtungen...


Wir werden portraitiert - und das immer öfter. Still und leise, fast unsichtbar, wird gelistet, eingeordnet, kategorisiert und ausgewertet. Nur das Portrait bekommt der Einzelne nur äußerst selten zu Gesicht! Haben wir uns nicht stehts bemüht relativ ehrlich miteinander umzugehen.
Fühlen wir uns beobachtet? Es dient unserer Sicherheit. Wir nehmen gerne etwas, nicht alles, oder vielleicht doch, vieles in Kauf...wer sind „wir“ und wer sind die Anderen?

Die Initiatoren von Textportrait - das Projekt:
die visuelle Darstellung ist von Ralph Ueltzhoeffer, die Suchprogramme sowie die technische Umsetzung im Internet von Laura May und Georg Wegener.


A.K. Simmel 2006

 


TEXPORTRAIT

Das Kunstprojekt “Textportrait” beschäftigt sich mit der multiliberalen Handhabe persönlicher Daten. Die persönlichen Daten (Fotos, Biografien, Textbausteine etc.) wurden zum Teil vollautomatisiert gefunden und waren zu dem Zeitpunkt ungeschützt für jeden zugänglich!

Das Kunstprojekt Textportrait kombiniert Fotos und Textfragmente zu einem sogenannten “TEXTPORTRAIT“.
Das Internet-Kunst-Projekt Textportrait versteht sich als non-profit-project d.h. Das Projekt verfolgt keinerlei kommerzieller Ziele oder Vermarktungsstrategien. (2005)

Ein Portrait ist ein Gemälde, eine Fotografie, eine Plastik oder eine andere künstlerische Darstellung einer Person. Die Absicht eines Portraits ist, neben der Darstellung körperlicher Ähnlichkeit auch das Wesen, bzw. die Persönlichkeit der portraitierten Person zum Ausdruck zu bringen.

Erweitert man nun diese Grundvoraussetzungen eines Portraits um den Namen der portraitierten Person, die Biografie, den Fingerabdruck, einen Irisscan oder die DNA wird die portraitierte Person zunehmend zeifelsfreier unter einer Vielzahl von Personen zu erkennen sein. Die Gesellschaft ist somit einfacher in der Lage, auf die Bedürfnisse des Einzelnen einzuwirken.

Am Anfang eines Textportraits kann also der NAME, die BIOGRAFIE oder das PASSFOTO stehen. Erst das Zusammenfügen (die SYMBIOSE) der einzelnen Komponenten macht dies zu einem Textportrait.

Ein „Textportrait“ ist eine auf Schrift und Bild basierende Variante eines herkömmlichen Portraits mit dem Unterschied, dass der Text (z.B. eine Biografie) und das Bild (z.B.ein Passfoto) eine untrennbare Symbiose eingehen. Das Verschmelzen zweier visuell unterschiedlicher Komponenten zu einem sich lesbaren Portrait, dem Textportrait.

Warum werde ich portraitiert? Um was geht es bei diesem Projekt? Wer oder was steckt dahinter? Das Projekt „Textportrait“ ist ein Internet-Kunst-Projekt, das mit Hilfe von teilautomatisierten Suchprogrammen Biografien von öffentlichen Personen (Public Person) aufspüren, listen, einordnen, kategorisieren und auswerten kann und damit die Basis für das später visuell sichtbare Portrait schafft. Die Auswahl der portraitierten Personen erfolgt z.T. auf Google Abfrage-keywords d.h. Wer oft abgefragt wird - in einem bestimmten Zeitraum in der jeweiligen Kategorie.


Kunstprojekte im öffentlichen Raum (2002-2009)

 


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